Jeder kennt es. Nach langem Suchen ist endlich die richtige Matratze ausgewählt und Sie sind bereit sich endlich erholsamen Schlaf zu sichern. Doch eine Frage ist offen: Welchen Härtegrad soll ich beim Kauf meiner neuen Matratze wählen? Ob H2, H3 oder sogar H4, welcher Härtegrad passt zu mir. Wir möchten Ihnen hier helfen, sich einen besseren Überblick zu verschaffen und den richtigen Härtegrad für sich zu wählen.
Inhalt
- 1 Was bedeutet der Begriff Härtegrad bei Matratzen?
- 2 Ihr individueller Härtegrad in unserem Matratzenkonfigurator.
- 3 Der Unterschied zwischen Komfort und Härtegrad.
- 4 Was sind die am häufigsten gekauften Härtegrade?
- 5 Liegt sich ein Härtegrad H2 immer gleich?
- 6 Welcher Härtegrad ist für mich passend?
- 7 One-Fits-All Matratzen – ein Härtegrad für Alle?
- 8 Einfluss des Materials auf die Härtegrade
- 9 Einfluss des Unterbaus
- 10 Was tun, wenn die Matratze zu hart ist
- 11 Auf die Härte kommt es an!
Was bedeutet der Begriff Härtegrad bei Matratzen?
Die Festigkeit bzw. der Härtegrad einer Matratze steht im Zusammenhang mit dem Raumgewicht, der Stauchhärte und der Höhe der Matratze, wobei die Stauchhärte den größten Einfluss auf die Einteilung in eine der Härtegradklassen hat.
Die Stauchhärte gibt an wieviel Kraft benötigt wird um den Matratzenkern um 40% seiner Höhe einzupressen. Da dieser Kraftaufwand in Kilopascal (Kpa) angegeben wird und ein normaler Kunde damit wenig anfangen kann, ist die Matratzenindustrie dazu übergegangen, diesen Wert in ein einfacheres Schema zu bringen.
Seitdem wird die Härte einer Matratze mit den marktüblichen Härtegraden H1, H2, H3, H4 und H5 angegeben. Mancherorts werden auch Begriffe wie F1, F2, F3, F4 oder F5 oder die Angaben in soft/weich, mittelweich, mittel, mittelhart, hart, extra-hart, fest, extra-fest oder sogar ultra-fest verwandt. Der überwiegende Teil bedient sich aber den Bezeichnungen H 1-5.
Der Härtegrad gibt somit immer an, wie weich oder hart eine Matratze im Endeffekt ist.
Ihr individueller Härtegrad in unserem Matratzenkonfigurator.
Matratzen im Härtegrad
H2
(40 bis 75 kg)
Matratzen im Härtegrad
H3
(75 bis 110 kg)
Matratzen im Härtegrad
H4
(>110 kg)
Der Unterschied zwischen Komfort und Härtegrad.
In vielen Kundengesprächen haben wir festgestellt, dass der Unterschied zwischen Komfort und Härtegrad oft missverstanden wird. So fühlt sich selbst eine harte Viscomatratze im ersten Moment eher weich an. und selbst eine weiche Federkernmatratze vielleicht etwas härter.
Das soll sie jedoch keinesfalls beunruhigen. denn die Härte der Matratze ist eher gleichzusetzen mit der entsprechenden Stützkraft. und der Komfort entsteht durch unsere Viscoschicht, einem Topper, dem Matratzenbezug oder sogar ihrer Bettwäsche.
Daher: Achtung bei Verwechselungsgefahr zwischen Härtegrad und Komfort!
Was sind die am häufigsten gekauften Härtegrade?
Während der Härtegrad H1 eigentlich nur bei Kinder- und Jugendmatratzen zum Einsatz kommt und die Härtegrade H4 und H5 nur für extrem schweren Menschen über 110kg Sinn machen, werden die Härtegrade H2 und H3, also mittelfest und fest, in Deutschland am häufigsten gekauft.
Die H2-Matratze ist hierbei den den Frauen der absolute Favorit und die Matratze mit Härtegrad H3 über beide Geschlechter der absolute Verkaufsschlager.
Liegt sich ein Härtegrad H2 immer gleich?
Die Stauchhärte und somit der Härtegrad ergibt sich aus der Beimischung von weiteren Zusatzstoffen beim Aufschäumen des Matratzenkerns (mehr dazu finden Sie in unserem Artikel über das Raumgewicht bei Matratzen). Da jeder Hersteller hier seine eigene Mischung herstellt bzw. nutzt, sind Härtegrade nie 100% einheitlich und können es auch nicht sein.
Jedoch orientieren sich alle Hersteller an den gleichen Gewichtsbereichen und versuchen diese so nah wie möglich zu treffen. Insofern sind die Abweichungen so marginal, dass der Kunde beim Kauf einer Qualitätsmatratze mit gutem Raumgewicht keinen Unterschied feststellen wird.
Welcher Härtegrad ist für mich passend?
Matratzen sollten weder zu hart noch zu weich sein, damit die belasteten Stellen im Schulter- und Beckenbereich so einsinken können, dass Sie im Schlaf eine gerade Wirbelsäule bilden und diese durch die Entlastungshaltung geschont wird. Denn nur so erholt sich Ihre Wirbelsäule vom Stress des Tages.
Denn eine Fehlhaltung hat gravierende Folgen. Liegen Sie zu hart, sinken Ihre Schulter- und Beckenzonen nicht ein und die Wirbelsäule bleibt über Nacht verformt und wird nicht entlastet. Diese Fehlstellung kann zu Verspannungen, Kopfschmerzen und Rückenschmerzen führen.
Gleiches gilt im Umkehrschluss auch für eine zu weiche Matratze, da Sie hier zu tief in der Beckenzone einsinken und dadurch ebenfalls eine Fehlstellung erzeugt wird, die zu ähnlichen Schmerzen und fehlender Regenerationszeit für Ihre Wirbelsäule führt.
Insofern empfehlen wir Ihnen sich an den Gewichtsvorgaben der Hersteller zu orientieren und sich beim Kauf einen auf Ihr Körpergewicht passenden Härtegrad auswählen. Dieser passt im Qualitätssegment immer zu Ihrem Gewicht und gewährleistet bei dem ausgeübten Druck eine ideale Körperanpassung.
Im Folgenden haben wir Ihnen eine grobe Übersicht der Gewichtsvorgaben und der dazu passenden Härtegrade erstellt:
H1 | bis 40 kg |
H2 | 40 bis 75 kg |
H3 | 75 bis 110 kg |
H4 | 110 bis 130 kg |
H5 | Mehr als 130 kg |
Bei CUMO wählen Sie den Härtegrad, der Ihnen am Besten passt, oder finden in einfachen Schritten den passenden Härtegrad heraus:
One-Fits-All Matratzen – ein Härtegrad für Alle?
In den letzten Jahren haben immer mehr Internet-Startups den Matratzenmarkt besiedelt. Der Großteil dieser Firmen, wie z.B. Casper, Emma, Eve, Bruno, Muun, Snooze Project und viele mehr, bietet One-Fits-All Matratzen mit einem standardisierten Härtegrad an. Dieser Härtegrad soll so gewählt sein. dass er zu allen Menschentypen, Gewichtsklassen und Körpertypen passt und weder zu hart, noch zu weich sein soll. Dies ist natürlich absoluter Quatsch.
Es macht einen großen Unterschied in der Belastung des Materials ob eine zierliche Frau mit 50kg auf einer Matratze schläft oder ein 120kg schwerer Schwergewichtsboxer. Das diese Unterschiede in den Ansprüchen an Stauchhärte und Material nicht in einem Kern vereinbar sind ist auch jedem klar. Insofern liegt der Grund der Vereinheitlichung bei diesen Anbietern vielmehr in der Optimierung der Prozesse und Lagerhaltung und in der Reduzierung Ihrer Modelle.
Wir empfehlen daher immer die Auswahl und individuelle Anpassung an Ihr Körpergewicht, damit Sie auch lange und vor allem gesund auf Ihrer neuen Matratze schlafen können. Ob im Fachgeschäft oder Onlinehandel. Es gibt überall genug Anbieter die Ihnen diese Anpassung ermöglichen und verschiedene Härtegrade anbieten.
Einfluss des Materials auf die Härtegrade
Genrell lässt sich sagen, dass Federkernmatratzen durch den Metallaufbau natürlich etwas mehr Stützkraft bieten als ein Schaumkern und somit meist leicht härter empfunden werden. Somit sind sie auch besser für sehr schwere Menschen geeignet.
Dieser Effekt nimmt allerdings mit einer größeren Gesamthöhe der Matratze immer mehr ab, da die Federkerne dann mit immer mehr Schaumstoff ummantelt werden und der Effekt dadurch reduziert wird.
Viscosematratzen und Gelmatratzen erzeugen mit Ihrem Memory-Schaum-Aufbau oftmals ein etwas weicheres Liegegefühl, dass jedoch nicht mit einem Stützkraftverlust einhergeht. Da dies Viscoseschicht oftmals nur 2-4cm hoch ist, wirkt hier die Stützkraft des Kerns voll durch und es wird lediglich ein wohligeres Liegegefühl erzeugt, dass vor allem ruhigen Schläfern zu Gute kommt.
Einfluss des Unterbaus
Ob Boxspringbettunterbau oder Federholzrahmen. Dies alles beeinflusst ebenfalls die gefühlte Härte Ihrer Matratze. Die Federn des Boxspringbetts nehmen einiges an Härte weg, da Sie eine bessere Entlastung gewährleisten. Federholzrahmen sind dagegen, je nach Ausstattung und Typ genau die Unterlage mit der der empfohlene Härtegrad aus den Gewichtsvorgaben am ehesten erreicht wird.
Insofern lassen Sie sich auch hier beraten und nehmen Sie, sofern Sie an der Schwelle des Körpergewichts eines Härtegrads liegen, bei einem Boxspringbett eher den höheren und somit härteren Härtegrad.
Was tun, wenn die Matratze zu hart ist
Wenn Sie eine Matratze besitzen die Ihnen nun doch zu hart ist, dann können Sie mit einem Topper nachhelfen. Diesen kennen viele zwar nur aus 5 Sterne-Hotels, aber heutzutage sind sie auch im gut sortierten Fachhandel und im Onlinebereich einfach zu bestellen.
Topper gibt es hauptsächlich in zwei unterschiedlichen Materialien. Den Kaltschaumtopper und den klassischen Viscosetopper. Vereinzelt werden auch Topper aus Komfortschäumen (PU-Schäumen) angeboten, jedoch ist davon abzuraten, da die Langlebigkeit hier nicht richtig gewährleistet ist und somit der Effekt schnell verschwinden kann.
Je nachdem, ob die Matratze viel zu hart oder nur leicht zu hart ist, kann man sich entscheiden. Für eine leichte Abmilderung der Härte ist der Kaltschaumtopper die richtige Wahl und für eine deutliche Abmilderung der Viscosetopper.
Probieren Sie es aus. Sie werden eine deutliche Wirkung spüren, die Ihnen wieder erholsamen Schlaf sichert. Wenn Ihre Matratze schon älter als 5 Jahre sein sollte, sollten Sie hier jedoch über einen Neukauf nachdenken und gleich die richtige, für Sie passende Härte wählen.